München (KNA) - Der Regionaldirektor des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes in Ostafrika, Andre Atsu, erwartet für die dortige Bevölkerung schwere wirtschaftliche Jahre und eine Hungersnot. Grund dafür seien die coronabedingten Lockdowns, die besonders die Tagelöhner und deren Familien hart träfen, sagte Atsu dem "missio magazin". Dazu kämen Zehntausende Menschen in Kenia, Uganda und Somalia, die von den schlimmsten Regenfällen seit Jahren heimgesucht worden seien. Ganze Gegenden stünden unter Wasser. Auch wüteten seit Monaten riesige Heuschreckenschwärme und vernichteten die Ernte. Die Ressourcen der Regierungen seien schon jetzt erschöpft.
Eine große Gefahr sieht Atsu zudem darin, dass durch Corona in vielen afrikanischen Ländern wichtige Gesundheitsthemen aus dem Blick geraten seien. "Vielerorts leidet die notwendige Malaria-Präventionsarbeit. Impfkampagnen, wie zum Beispiel zu Masern, sind unterbrochen." Vor allem belastet seien die Menschen in den Slums der Großstädte und den riesigen Flüchtlingslagern. Allein in Kenia befänden sich mit Dadaab und Kakuma zwei der größten Flüchtlingslager der Welt, wo insgesamt knapp eine halbe Million Menschen auf engem Raum lebten.
Die Camps seien seit Wochen isoliert, erklärte der Ostafrika-Direktor des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes. Die Hilfsorganisationen hätten ihre Teams oft verkleinert und führten nur noch Notfallprogramme. Dadurch seien die Geflüchteten, von denen viele unter Traumata litten, sehr auf sich gestellt. - Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst hilft Geflüchteten in Uganda, Kenia, Äthiopien und dem Südsudan. Sein Angebot reicht von der Erstversorgung mit Nahrung und Medizin bis hin zu Traumatherapie und Schulbildung.
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Schon der hl. Ignatius konnte in Rom nur deswegen Häuser für den Wohnungslose, Prostituierte und Waisen errichten, weil er Mitarbeitende hatte und mit ihnen Organisationen und Netzwerke errichtete, um diesen Diensten Dauer und Bestand zu verleihen. Sein Charisma inspiriert bis heute Tausende von Menschen auch in Deutschland. Um heute den Nöten unserer komplizierten und zerbrechlichen Welt zu entsprechen, sind viele Hände notwendig. Zusammenarbeit in der Sendung ist die Weise, wie wir dieser Situation entsprechen. "Die Zusammenarbeit mit anderen ist der einzige Weg, auf dem die Gesellschaft Jesu die Sendung erfüllen kann, die ihr anvertraut wurde. Diese Partnerschaft in der Sendung schließt jene mit ein, mit denen wir den christlichen Glauben teilen, jene, die anderen Religionen angehören, sowie Frauen und Männer guten Willens, die wie wir am Versöhnungswerk Christi mitarbeiten wollen. Mit den Worten von P. General Arturo Sosa sind Jesuiten "berufen zur Sendung Jesu Christi, die nicht uns allein gehört, sondern die wir mit so vielen anderen Männern und Frauen teilen, die ihr Leben dem Dienst an den Nächsten geweiht haben." (36. Generalkongregation, Dekret 1)
Jesuitenmission
Weltweit mit den Armen: Entstanden als „Heimatbasis“ für Jesuiten, die als Missionare in Übersee arbeiteten, sind die Jesuitenmissionen weltweit tätig, wo die alten Missionsgebiete längst eigenständige Ortskirchen bilden. Heute unterstützen die Jesuitenmission in Nürnberg und Wien sowie die Stiftung Jesuiten weltweit in Zürich mit ihren professionellen Teams Hilfsprojekte von Jesuiten und Projektpartnern weltweit. Grundlegendes Prinzip ist die solidarische Begegnung von Mensch zu Mensch. Gestärkt werden Initiativen an der Basis, die den Armen direkt helfen und sie aktiv einbinden. Über das weltweite Netzwerk des Jesuitenordens unterstützen diese HIlfswerke Bildungsprojekte wie auch soziale und pastorale Projekte der Jesuiten in Asien, Afrika und Südamerika sowie weitere Projekte in den Bereichen Armutsbekämpfung, Flüchtlingshilfe, Gesundheit, Ökologie, Menschenrechte und Pastoralarbeit. Die zwischenmenschlichen Begegnungen im weltweiten Austausch tragen dazu bei, die daraus entstehenden Inspirationen hier bei uns fruchtbar zu machen und Identifikation mit der Mission anzubieten.
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Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst (Jesuit Refugee Service, JRS) wurde 1980 angesichts der Not vietnamesischer Bootsflücht-linge gegründet. Nach dem Selbstverständnis des Ordens gehört die Förderung der Gerechtigkeit notwendig zum Dienst am Glauben. Entsprechend diesem Auftrag begleitet der JRS Flüchtlinge und Migranten, kümmert sich um sie wie um Freunde und tritt für ihre Rechte ein. Weltweit ist der JRS in mehr als 50 Ländern tätig. In Deutschland, Österreich und in der Schweiz setzt er sich seit 1995 für Flüchtlinge und Migranten ein, besonders für Menschen in der Abschiebungshaft, Flüchtlinge im Kirchenasyl, "Geduldete" und Menschen ohne Papiere. Schwerpunkte unserer Arbeit sind Seelsorge, Rechtshilfe und politische Fürsprache.
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