Am 3. Dezember wurde Fabian Moos in der Frauenkirche Nürnberg durch Erzbischof Dr. Ludwig Schick zum Priester geweiht. Er solle ein Missionar der Hoffnung sein, sagte der Bischof in seiner Predigt.
Pater Fabian Moos wurde 1985 in Buchen im Odenwald geboren. Nach dem Zivildienst in einer Arche-Gemeinschaft in Frankreich studierte er Französisch und Spanisch in Erlangen und Chile und engagierte sich in der KHG Erlangen. Er trat 2012 ins Noviziat ein. Nach dem Philosophiestudium machte er ein Referendariat in Spanisch und Französisch in Hamburg. Seit 2019 ist er in Paris zum Theologiestudium. In seiner Ausbildung versucht er, sein Interesse für die sozialökologische Transformation, die Pädagogik und die Spiritualität miteinander zu verbinden.
Auf dieser Seite finden sich alle Informationen, die Termine der Primizfeiern, ein Video mit Fabian Moos über seine Berufung sowie ab Sonntag Fotos von der Weihe.
Fotos: Stefan WInkenbach, Gerd Henghuber
Wissenswertes
Priester
Priester zu sein war für den Hl. Ignatius eine Voraussetzung, um möglichst apostolisch wirken zu können. In der Feier der Eucharistie verwirklicht sich für ihn das innere Wesen der Nachfolge Jesu Christi, der sein Leben hingab für seine Freunde. Jesuitsein und Priestersein sind nicht zwei verschiedene Welten, sondern eine Einheit. Priester sein in der Gesellschaft Jesu ist daher nicht festgelegt allein auf Sakramentenspendung und Gemeindeleitung, sondern erfordert die Bereitschaft, die priesterliche Berufung in allen möglichen Berufen zu leben aus der Inspiration der Exerzitien und in unverbrüchlicher Treue zur Kirche. Der Orden versteht sich als priesterliche Gesellschaft von Ordensmännern, zu der auch Brüder in ihrer Berufung beitragen. "Überall in der Kirche waren und sind Jesuiten stets an der schwierigsten, vordersten Front, an Scheidewegen, dort, wo verschiedene Lehren einander gegenüberstehen, wo soziale Konflikte aufbrechen, wo die leidenschaftlichen Forderungen der Menschen und die ewige Botschaft des Evangeliums aufeinanderstoßen. Eure Gesellschaft ist mit der Kirche auf vielfältige Weise durch Werke verbunden, die ihr mit Sachverstand leitet. Ihr habt nämlich erkannt, dass dies alles nur dem einen Ziele dient, nämlich der Ehre Gottes und der Heiligung der Menschen.“ (Ansprache Pauls VI. an die Teilnehmer der 32. Generalkongregation der Gesellschaft Jesu).
Spiritualität
Spiritualität ist „ein Weg zu Gott“, niemals abstrakt, sondern sie wird lebendig in jedem Menschen. Ignatianische Spiritualität bezieht sich auf die „Geistlichen Übungen“ (Exerzitien), mit denen der Hl. Ignatius von Loyola Menschen helfen wollte, Gott zu finden und ihr Leben auf Gott auszurichten. Er war überzeugt davon, dass Gott selbst in jedem Menschen wirkt und ihn in die Freiheit führen will, damit er verantwortet wählen und entscheiden kann. Ignatianische Spiritualität ist eine Spiritualität der Freiheit, der Unterscheidung und Entscheidung, und das Grundprinzip ist das Wachsen und Lernen. Sie ist eine Spiritualität der Dankbarkeit. Ignatius erlebte sich bei aller Gebrochenheit zutiefst als beschenkt, geliebt von Gott und durch Jesus Christus erlöst. Auf diese Erfahrung wollte Ignatius mit seinem Leben großherzig antworten und anderen dabei helfen, Gott in allen Dingen zu suchen und finden. Ignatianische Spiritualität ist eine Mystik des Dienstes. Die „Geistlichen Übungen“ wollen einen „Menschen für andere“ formen, wie es dem Lebensmodell Jesu entspricht.
Ausbildung
Jesuit sein heißt Jesuit werden: An das Noviziat und die ersten Gelübde schließt sich eine lange Ausbildungszeit an, in der es buchstäblich darum geht, mit Kopf, Herz und Hand weiter in den Orden und seine Sendung hineinzuwachsen. Egal, welche Vorerfahrungen, ob Studium oder Ausbildung, jemand mitbringt, die jeweilige Ausbildung baut darauf auf und wird individuell abgestimmt. Ziel der Ausbildung eines Jesuiten ist das Leben und der Einsatz als Priester oder als Bruder. Alle Ausbildungswege, ob der eines Bruders und der eines Pater, haben eines gemeinsam: Viel Abwechslung zwischen Theorie- und Praxisphasen und in Begleitung durch den Ausbildungspräfekten.